Meine Gedanken zur Wahl
Die Demokratie ist die Staatsform, in der die Bürger nicht besser regiert werden, als sie es selber verdient haben.
Alle Bürger sind aufgerufen, sich am politischen Prozess zu beteiligen, einmal um gewählt zu werden oder auch nur um zu wählen. Die Wahlberechtigung ist im Einzelnen ziemlich genau geregelt. Wir wählen die Mitglieder des Deutschen Bundestags und der Landesparlamente, in denen sich Mehrheiten finden müssen, die dann die Regierungen bilden können.
Die Bürger suchen sich eine Regierung und vergeben in der Wahl den Auftrag an den hoffentlich besten Anbieter.
Anbieter sind die politischen Parteien.
Es gibt zwei Lager, die meist durch mehrere Parteien vertreten sind: Rechte und Linke. In der Mitte gibt es Überschneidungen, Gemäßigte und Liberale. Hier versuchen die Lager sich gegenseitig Stimmen abzujagen. Das spiegelt alles die Einstellung der Bevölkerung wieder. Beide Lager sind fast immer gleichstark. Polarisierung ist damit vorprogrammiert. Gleichschaltung können nur diktatorische Regime versuchen mit Gewalt durchzusetzen.
Die Bürger sind alle Individualisten. Sie können ein und denselben Fall ganz konträr einschätzen. Was der eine gut findet, findet der andere verkehrt.
Die Tendenzen werden stark von der Berichterstattung in allen Medien beeinflusst. Es Bedarf geschickter und guter Argumentation, um Auffassungen umzustimmen.
Besser als Argumente wirken oft Beispiele. Die Beispiele von ganz Linken und ganz Rechten aus unserer Geschichte sind alles andere als nachahmenswert.
Einflussreich sind auch Interessenverbände, sogenannte Lobbyisten. Sie vertreten zum Beispiel Mitglieder von Berufsgruppen und der Industrie und versuchen Entscheidungen der Parteien zu ihrem Vorteil zu beeinflussen.
Ein großer Motivator ist Geld. Die Parteien kommen dem mit Wahlgeschenken und Wahlversprechen entgegen.
Man sollte bedenken, dass unser Staat kaum eigenes Einkommen hat. Alles Geld, das die Regierung an die Bürger in unterschiedlichster Form verteilt, muss sie den Bürgern erst einmal abnehmen. Das Geld muss also vorher verdient werden.
Mitbestimmung ist ein Prinzip der Demokratie. Dazu gehört:
- Man wählt! Auch wenn einem alles egal ist oder man sich in den Parteien nicht vertreten fühlt.
- Wenn man Einfluss nehmen möchte, wählt man eine Partei, die Aussicht hat, es auch in den Bundestag zu schaffen. Alle anderen Stimmen sind zum Fenster hinaus geworfen.
- Man wählt keine Extremisten, keine ganz Linken und keine ganz Rechten. Wir haben lange genug ganz schlechte Erfahrungen mit sowohl Rechten, wie auch Linken erduldet.
- Entscheidungshilfen sollen die Parteiprogramme und Wahlveranstaltungen sein. Da wird viel versprochen, aber es werden keine konkreten Einzelmaßnahmen aufgeführt. Da findet man nur langwierige, verwirrende und unbestimmt Aussagen.
- Eine einfachere Hilfe ist der Wahl-O-Mat. Hier kann man aus konkreten Fragen mit mehreren konkreten Antworten die passende aussuchen. Das Programm sucht dann aus der Menge der Antworten die Partei mit den meisten Überschneidungen aus.